6. Juni bis 14. Juni 2023
Weißenstein über Katschberg – Mur-Radweg – Radkersburg – Maribor – Drauradweg – Weißenstein
Wie fast jedes Jahr hatten wir uns auch dieses Jahr wieder auf die Radtour mit den “Letzten Harten” gemacht. Die Gruppe bestand aus Gerhard und Gudrun, Toni und Doris, Franz und Sigrid, Adi und Roswitha, sowie den neuen Teilnehmern Walter und Margit. Am 6. Juni traten wir, Gerhard, Gudrun und Toni, bei strömendem Regen um 8:00 Uhr die Fahrt von Weißenstein nach St. Michael im Lungau an. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Fresach – und einer Schnapserl-Stärkung von Margit – stieß Walter zur Gruppe hinzu. Wir fuhren über den Glanz zum Millstättersee und dann weiter nach Treffling, während der Regen immer stärker wurde.
Durchnässt und schmutzig kamen wir in Gmünd an, wo wir eine kurze Kaffeepause einlegten. Nach einer halben Stunde fuhren wir weiter nach Rennweg, wo wir – sowie unsere Rad-Akkus – eine verdiente Mittagspause machen wollten. Leider gab es dort kein geöffnetes Gasthaus, also musste Toni seinen Durst kopfüber in einem Brunnen löschen. Zu allem Überfluss bekam Gudrun ein flaues Gefühl im Magen, da ihr Akku nur noch eine Leistung von 20 Prozent hatte und sie befürchtete, den Katschberg nicht mehr hinaufzuschaffen. Der einzige Trost: Der Regen hat aufgehört. Wir schalteten den Booster ein, um so schnell wie möglich den Berg hinaufzufahren – das zum Glück tadellos funktionierte.
Am Katschberg angekommen, wurden wir erneut enttäuscht: Kein einziges Gasthaus hatte geöffnet. Wir teilten uns einen Müsliriegel zu viert und machten uns dann schnell auf den Weg bergab nach St. Michael, wo wir endlich ein wohlverdientes Mittagessen genießen konnten. Unsere Unterkunft im „Stofflerwirt“ erreichten wir um 16:00 Uhr, wo wir zwei Nächte verbrachten. Am Mittwoch kamen die anderen sechs Teilnehmer mit ihren Autos an.
Nach der Begrüßung unserer Nachkömmlinge, machten wir uns am zweiten Tag um 9:00 Uhr auf den Weg mit dem Radeln bis zur „Sticklerhütte“, um von dort aus zum Mur-Ursprung zu wandern. Schon zu Beginn gab es das erste Hoppala: Einer unserer Männer wollte ohne Akku fahren, doch aufmerksame Freunde konnten das verhindern. Glücklicherweise hatten wir auch einen wunderschönen und sonnigen Tag erwischt und der Weg zur Hütte war super befahrbar.
Aber leider verfolgte uns der Fluch der geschlossenen Hütten erneut: Auch diese Hütte war nicht offen. Also machten wir uns wieder – ohne Elektrolytgetränk – auf den Weg Richtung Ursprung. Doch wie sich herausstellte, gab es einige Hindernisse auf dem Weg, da noch ziemlich viele Schneefelder und stark rinnende Bäche zu überqueren waren. Nach anderthalb Stunden wagten nur noch die Männer die Bachüberquerung, während die Damen den Rückweg antraten.
Ein Unglück nach dem anderen: Wie sich später herausstellte, konnte der Ursprung aufgrund der vielen Schneefelder nicht gefunden werden. Zurück bei der „Sticklerhütte“ war der Wirt nun da und wartete mit einem Bier auf die Damen und später auch auf die Männer, die kurzer Hand zum Arbeiten eingeteilt wurden. Gegen 17:00 Uhr kehrten wir in eine Pizzeria ein und der Abend fand seinen Ausklang in unserer Unterkunft, wo einer der Männer um 21:00 Uhr vor Müdigkeit (nicht Alkohol!) die Augen bei Tisch nicht mehr offenhalten konnte.
Am dritten Tag besprachen wir bei einem ausgiebigen Frühstücksbuffet unsere Tour bis Unzmarkt. Der Radweg war hügelig, aber das Wetter war wieder sehr schön. Mittags kehrten wir durstig und hungrig im Brauhaus zu Murau ein. Doch mit unseren Einkehrschwüngen standen wir auf unserer Tour nicht unter guten Sternen, denn in Murau passierte das nächste Hoppala: Stromausfall im ganzen Ort. Keiner wusste, wie lange es dauern würde, aber zum Glück brauchte die Bierpippn keinen Strom. Also wurde schnell umbestellt und alle bekamen sauren Rindfleischsalat.
Nach gut einer Stunde machten wir uns wieder auf den Weg. In Unzmarkt angekommen, gab es erneut kein offenes Wirtshaus. Aber im Freizeitzentrum war ein Lokal, indem wir etwas zu essen bekamen. Da die Sperrstunde um 20:00 Uhr war, blieb uns nichts anderes übrig, als zurück zur Unterkunft zu fahren und uns beim Getränkeautomaten für ein Abschlussgetränk zu bedienen.
Am vierten Tag radelten wir bis nach Leoben. Nach 40 Kilometern erreichten wir endlich durstig das Gasthaus „Rüf“ in Großlobming, wo wir uns mit Bier und Eis stärkten. Zu Mittag gab es in St. Stefan ob Leoben im Cafe-Restaurant „Monte Christo“ eine Grammelstrudelsuppe in einer Ein-Lita-Schüssel, von der alle kosten konnten. Als Nachtisch ließen wir uns eine riesige Kardinalschnitte schmecken. Die Unterkunft außerhalb von Leoben. Nach einer erfrischenden Dusche bestellten wir Taxis, um wieder in die Stadt zum Arkaden Hof zu fahren, wo wir ein köstliches Abendessen genossen.
Am fünften Tag meinte es das Wetter abermals gut mit uns. Unsere Route führte uns nach Bruck an der Mur, wo Otti mit dem Zug ankam und sich uns für die letzten Tage anschloss. Zu Mittag stärkten wir uns in einer Buschenschenke mit gutem Most und Jause. Danach ging es weiter bis Graz, doch leider begann es dort zu regnen und wir konnten uns nicht lange in der Stadt aufhalten. Glücklicherweise wurden wir im Hotel-Restaurant „Meyer“ in Karlsdorf super bewirtet und konnten den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Am sechsten Tag radelten wir von Karlsdorf nach Radkersburg. Unterwegs machten wir eine Pause am wunderschönen Röcksee und genossen die idyllische Atmosphäre. In der Unterkunft im Gasthof „Lindenhof“ übernachteten und speisten wir vorzüglich. Nach der Sperrstunde im Gastgarten leerten wir noch die zuvor gekaufte Schnapsflasche und fielen dann müde ins Bett.
An Tag sieben setzten wir unsere Fahrt zu viert fort, während die anderen sieben Teilnehmer mit einem Shuttlebus nach St. Michael zurückgebracht wurden. Ab diesem Punkt gab es keine wirkliche Radwegbeschreibung mehr und wir irrten teilweise im Gebirge herum. Zum Glück hatte Toni seine “Komoot App” dabei, mit der wir immer wieder den richtigen Weg fanden. Teilweise mussten wir durch abgesperrte Wege fahren, wo es Straßenabbrüche aufgrund von Gewittern gab. Leider mussten wir auch 24 Kilometer auf der Landesstraße bei starkem Verkehr radeln, da einige Strecken in den Bergen aufgrund des Unwetters unpassierbar waren.
In Maribor machten wir eine kurze Pause und setzten dann unsere Fahrt nach Vhured fort. Vier Kilometer weiter, in Radlje ob Dravi, fanden wir das Hotel „Radlj“. Den Abend ließen wir mit einem Spaziergang durch das Dorf ausklingen und kehrten im „Gold Pub Radlje“ ein.
Am achten Tag ging es nach dem Frühstück weiter auf unserer Tour bis nach Reßnig, wo wir wieder eine Unterkunft in einer Pension fanden. Am Abend kehrten wir im Gasthaus „Plasch“ ein und gingen früh ins Bett, um uns für den nächsten Tag zu erholen.
Am neunten Tag genossen wir ein Frühstück in einem Café im Dorf und machten uns dann auf den Weg Richtung Heimat. In Rosegg fing es leider sehr stark an zu regnen und wir wurden durchnässt. Doch Glück im Unglück: Eine SMS trudelte ein – mit einer herzlichen Einladung zu Sigrid und Franz, bei denen wir auf ein Getränk vorbeikommen konnten. Nachdem die Sonne sich wieder zeigte, machten wir uns nach einer Stärkung mit Spaghetti und trockener Kleidung auf den Heimweg, nachdem wir eine rund dreistündige Pause eingelegt hatten. Nochmals herzlichen Dank an die Beiden. Natürlich durfte auch die Abschlussbesprechung im Gasthaus „Nageler“ in Lansach nicht fehlen.
Bis zum nächsten Mal, meine Freunde!
Erzählt von Gudrun K.